Bilanz des WSV bei Kanumarathon-DM in Kassel kann sich sehen lassen
Kassel. Drei Vizemeistertitel, eine Goldmedaille und eine Silbermedaille – diese Bilanz des Wassersportvereins bei den Deutschen Meisterschaften im Kanumarathon in Kassel kann sich sehen lassen. Das Teilnehmerfeld kam nicht nur aus ganz Deutschland, sondern auch mit starken Sportlerinnen und Sportlern aus Großbritannien.
Den Anfang machte am vergangenen Samstag die Kurzstrecke von 3,6 Kilometern, das sogenannte Shortrace. Lukas Meemann ging bei den männlichen Junioren nicht nur in dieser Disziplin als einer der Favoriten ins Rennen. Mit seinem zweiten Platz zeigte er eindrucksvoll seine derzeitige Topform.
Nur drei Stunden später startete er über die Langdistanz von 19 Kilometern. Hier erreichte er in einem sehr guten deutschen Starterfeld, das mit britischen Kanuten verstärkt wurde, ebenfalls den zweiten Platz. „Somit standen am Ende des Tages bereits zwei Vize-Deutscher-Meister-Titel auf seiner Karte“, zeigte sich sein Trainer Carsten Lausberg beeindruckt von der Leistung seines Schützlings. Am Sonntag stieg Meemann im K2 mit seinem stärksten Konkurrenten Philipp Fink vom Kanuring Hamm für den Kanuverband NRW ins Boot. Souverän sicherten sie sich die Goldmedaille. „Das Rennen wurde leider nicht als Deutsche Meisterschaft gewertet, sodass es für die beiden keinen Meistertitel gab“, bedauerte Lausberg, fügte aber sofort zufrieden hinzu: „Lukas gehört zur absoluten Elite in seiner Altersklasse im Kanumarathon.“ Das lässt auf die Europameisterschaften im portugiesischen Ponte de Lima Anfang Juni hoffen, bei denen Meemann im K1 nicht nur wieder auf seinen Kontrahenten Fink trifft, sondern auch im K2 mit ihm gemeinsam an den Start geht. „Auch im Team der Nationalmannschaft wird er eine feste Größe sein“, ist Lausberg sich sicher.
Ihm in nichts nach standen die Schüler A, allen voran Erik Möller. Sie gingen über 11,4 Kilometer auf die Strecke auf der Fulda. Nach dem Start etablierte er sich direkt mit einem Konkurrenten auf den Rängen zwei bis drei. Am Ende der ersten von drei Runden konnte er sich aber von ihm absetzen. „Erik ist dann alleine, was sehr viel Kraft kostet, sein Rennen zu Ende gefahren und belohnte sich mit dem Vize-Deutscher-Meister-Titel“, betont Trainer Christian Lüttmann sehr zufrieden. „Der Wettkampf war sehr sehr schnell und wohl anstrengend und meine Erwartungen wurden mehr als übertroffen“, resümiert ein glücklicher Erik Möller nach der Siegerehrung. Fabian Probst war der zweite WSVer in diesem Rennen. Er fuhr anfangs auch noch in der Verfolgergruppe hinter Erik mit, die allerdings nicht so richtig die Aufholjagd auf ihn aufnehmen wollte, sodass sie schließlich den Anschluss verloren. Zu allem Überfluss kam dann für Probst auch noch Pech dazu. „Ein Konkurrent ist mir aufs Paddel gefahren, sodass ich das Boot nicht mehr halten konnte und kippen ging“, erläuterte er nach dem Rennen. Das Ganze passierte glücklicherweise genau neben einem Steg und er stieg direkt wieder ein. Am Ende reichte es für ihn für Rang sechs. „Eigentlich bin ich ohne große Erwartungen in den Wettbewerb hineingegangen. Als aber beide Sportler so weit vorne lagen, wurde ich doch nervös“, verriet Lüttmann seine Gefühlschaos.
Ausruhen war für Erik Möller dann nicht lange möglich, denn am nächsten Morgen standen für ihn erneut 11,4 Kilometer an, allerdings im K2. „Man merkte ihm die Erschöpfung vom Vortag noch an, dafür war sein Bootspartner Bennet Nießingerst morgens angereist und dementsprechend ausgeruht“, verriet Lüttmann. Am Start versuchten sie, das Tempo des führenden Bootes aus Raunheim zu halten, mussten es aber abreißen lassen. Zu ihren Verfolgern bauten sie allerdings einen komfortablen Vorsprung aus, sodass sie ein einsames und deshalb anstrengendes Rennen fuhren. Am Ende gab es für sie die Goldmedaille.
Bildzeile 1: Dreimal Vize-Deutscher-Meister, einmal Gold, einmal Silber: Die Bilanz stellte alle zufrieden: Trainer Carsten Lausber, Lukas Meemann, Bennet Nießing, Fabian Probst, Erik Möller und Trainer Christian Lüttmann (von links).
Bildzeile 2: Lukas Meemann (hinten) holte Gold im K2; er bildete eine Renngemeinschaft mit seinem Konkurrenten und jetzigen Teampartner Philipp Fink vom Kanuring Hamm.
Bildzeile 3: Erik Möller (links) strahlt über alle Backen und freut sich über seinen Vizemeistertitel im K1.