Wanderkanuten des WSV auf Tour
Rheine. Wer hier in Rheine auf der Ems paddelt, sieht nichts von einem schnell fließenden Strom mit Schwallstrecken, Stromschnellen, aber auch Wehren, die umtragen werden müssen. Dieses Erlebnis hatte eine Gruppe von Wanderkanuten des Wassersportvereins Rheine, die am letzten Juniwochenende mit Boot und Zeltgepäck unter der Bodelschwinghbrücke mit dem Ziel Meppen einsetzten.
Sofort sorgten die letzten Kalkklippen der ehemaligen Furt für Spritzer in der offenen Luke. Flott zu ging es auch bei den Schwallstrecken an der Umfahrung der Dritten Schleuse, sodass die Kanuten zügig Salzbergen als erste Raststation erreichten. Als „Filetstück“ der Ems bezeichnet Klaus Lueke, der Oldie der Gruppe, die weitere Strecke mit wunderschönen Waldpartien bis Listrup, wo dann schon die Ems mit flacheren Ufern über die Wiesen schauen lässt. Das Wehr in Listrupwurde linker Hand umtragen beziehungsweise „umrollert“, denn hier kam der zweirädrige Bootskarren zum Einsatz, der sonst auf dem Hinterschiff geschnallt ist.
Unterhalb der „Rauhen Rampe“, zu der das Wehr in Listrupumgebaut worden ist, bot die Sandbank angenehme Erfrischung beim Barfußlaufen. Nach elf Kilometern vereinigt sich die Ems für ein kurzes Stück mit dem Dortmund- Ems-Kanal bis Hanekenfähr, dem Tagesziel nach 38 Kilometern.
Schnell standen die Zelte auf dem Campingplatz am Wasserfall, doch das permanente Rauschen des Wehres störte manchen beim Schlaf. Um so lieber hörte man dann das Rauschen des Gaskochers für den Morgenkaffee.
Sofort hinter Hanekenfähr ging es mit flotter Fahrt durch mehrere Schwallpartien und die beiden Stromschnellen hinter Altenlingen und vor Wachendorf. Der Wasserstand ließ ein lockeres Durchgleiten zu, eine willkommene Abwechselung nach ruhigen Passagen.
Nach Dalum wurden die Emsufer noch flacher, Kuhherden mit Kälbern weideten am Ufer und nutzten den Fluss als Tränke. Zweimal musste noch der Bootswagen genutzt werden, bis dann nach dem letzten Wehr breite Sandstrände zum Baden luden. Einige Erdölpumpen, zeigten, dass man im Emsland angekommen war. Bei Meppen geht die Ems wieder in den Kanal über und 500 Meter aufwärts, an der Hasemündung,war das Ziel, der Ruderverein Meppen, wieder nach 38Kilometern, erreicht.
Hier blieben die Zelte im Boot, denn alle nutzten die Möglichkeit, den Schlafsack auf Betten im Bootshaus auszurollen, denn der angekündigte Regen setzte pünktlich zum Fußballspiel Deutschland – Dänemark ein.
Planänderung am nächsten Tag: Statt Weiterfahrt nach Haren entschied man sich mit leeren Booten für die Tour auf der Hase bis Bokeloh und zurück - und man fühlte sich dort fast wie auf der heimischen Ems.
Bildzeile 1: Die Wanderkanuten des WSV hatten nach ihrer Ankunft in Meppen eine tolle Tour auf der abwechslungsreichen Ems hinter sich.
Bildzeile 2: „Oldie“ Klaus Lueke bei der Rast am Wehr in Listrup.